Der Riester Banksparplan ist die einfachste und kostengünstigste Variante für die Anlage einer Riesterrente. Die regelmäßigen Sparleistungen und die erhaltene staatliche Förderung & Zulage werden mit einem variablen Basiszins verzinst. Zusätzlich bieten einige Anbieter, abhängig von der Laufzeit der Anlage, Boni oder Zinsaufschläge an. Wird der Vertrag durch den Sparenden bis zum Ende erfüllt, kann je nach Anbieter mit einem weiteren Schlussbonus gerechnet werden. Für die Wahl des richtigen Angebots ist ein Vergleich der Rendite aus Zins und den gewährten Boni entscheidend.
Üblicherweise werden die Riester Banksparpläne an die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere gekoppelt. Eine weitere Variante ist die Orientierung an oft komplexen Mischungen, die teilweise aus weit zurückreichenden Renditezeitreihen errechnet werden (Gleitzins). Der Staat führte diesen sogenannten Referenzzins ein. Hier sollen die Anleger mit einem festen Zinssatz rechnen können, ohne dass diese willkürlich von der Bank gesenkt werden können. Ein Vorteil für den Sparer.
Diese Sparpläne werden nur von einigen Unternehmen angeboten, wie zum Beispiel von regionalen Sparkassen oder Genossenschaftsbanken. Da jedoch in einigen Bundesländern gar keine Angebote für einen Riester Rente Banksparplan erhältlich sind, bleibt vielen Interessenten oder Verbrauchern nur die Möglichkeit eines Direktkaufs über das Internet. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, mit der folgenden Zusammenfassung, dem Leser helfend und beratend zur Seite zur stehen. Wir betrachten die Merkmale und Kennzeichen eines Riester Banksparplans unter dem Blickwinkel der heutigen Zeit, in Bezug auf das zu erwartende Vorsorgevermögen zum Renteneintritt.
Inhaltsverzeichnis
1. Rendite und Sicherheit des Riester Banksparplans
Bei gewöhnlichen Riester Banksparplänen, die von den Banken vergeben werden, kommt es vor, dass keine Garantiewerte zum Ende der Laufzeit ausgegeben werden. Anders ist es bei der Koppelung an die Riesterrente. Der Verbraucher erhält von Beginn an eine Garantie auf die von ihm gezahlten Beiträge und die erhaltenen Zulagen. Zusätzlich muss durch die Versicherung ein Zinssatz von 1,25 Prozent – aufgrund der gesetzlichen Vorgaben – garantiert werden.
Seit Mitte 2016 weist der entscheidende Faktor, die Umlaufrendite, Negativzinsen auf. Das bedeutet für den Anleger, dass seine Geldanlage so gut wie keine Erträge abwirft oder er sogar noch zusätzlich durch den Negativtrend belastet werden kann. Da die Banken aber keinen Negativzins zulassen, bewegen sie sich meist bei einem Mehrzins von knapp über 0 Prozent. Die meisten Versicherungen gehen von folgender Kalkulation aus. Der Zins wird berechnet aus der Umlaufrendite abzüglich eines halben Prozentpunktes. Man landet nach dem aktuellen Stand im Bereich der Negativzinsen. Die darüber hinaus garantierten Zinsen von 1,25 Prozent durch den Gesetzgeber werden bei diesem Abwärtstrend fast vollständig von den Verwaltungskosten verbraucht.
Zur Erläuterung des Sachverhaltes ein kurzes Rechenbeispiel. Der Sparer hat einen Vertrag mit einer 15-jährigen Laufzeit. Als Beitrag zahlt er den steuerlichen Höchstbetrag von 2.100 Euro jährlich, abzüglich der erhaltenen Förderungen. Bei einem angenommenen Zinssatz von 0,5 Prozent über die gesamte Laufzeit kann der Anleger mit etwa 1.200 Euro Zinsen rechnen. Da sich die Angebote der Unternehmen unterscheiden und bei Langzeitanlagen Differenzen von bis zu 10.000 Euro zum Ende der Laufzeit entstehen können, ist ein kostenloser und unabhängiger Vergleich sinnvoll.
2. Welche Kosten sind im Riester Banksparplan enthalten?
Die Kostenstruktur eines Riester Banksparplan ist sehr einfach gehalten. Es fallen für diese Investitionsform keine Provisionen oder Abschlussgebühren an. In der Regel wird eine Jahresgebühr von 15 Euro berechnet. Zu vergessen sind nicht die laufenden Verwaltungskosten durch die Bank, die ebenfalls von den eingezahlten Beiträgen abgezogen werden. Wie bereits erwähnt, sind die Umlaufrenditen einem Negativtrend unterlegen. Durch diese niedrige Verzinsung werden die entstandenen Gewinne durch die anfallen Kosten aufgezehrt. Aber auch hier gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Banken, die vom Verbraucher genauer studiert werden sollten. Trotz der Rückläufigkeit der Umlaufrendite garantieren einige Banken sogar noch einen Mindestzinssatz von 0,5 Prozent.
Weiterhin sind die laufenden Kosten der Banksparpläne nicht festgesetzt. Hier können Änderungen oder Neueinführungen durch die Bank vorgenommen werden. Wenn sich die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen, macht sich eine neue Kontoführungsgebühr von 15 Euro pro Jahr schon sehr bemerkbar. Gerade für Verbraucher, denen es um den Erhalt der Zulagen geht und diese mit geringen Einzahlungen erhalten. Wenn die Gebühren höher sind als die erwirtschafteten Zinsen, stellen einige Unternehmen dies separat in Rechnung. Auch die Vertragswechsel, die bis zu 150 Euro kosten können, senken das vorhandene Vorsorgevermögen.
3. Kann während der Laufzeit auf den Vertrag zugegriffen werden?
Ja. Das gilt jedoch nur für den Fall des Wohnriesters. Auch ältere Verträge, die vor der Bekanntgabe des Wohnriesters abgeschlossen wurden, können als sogenannte Eigenheimrente verwendet werden. Es müssen sich zu dem Zeitpunkt der Entnahme mindestens 3.000 Euro auf dem Riesterkonto des Verbrauchers befinden. Dieses Kapital kann genutzt werden zur Entschuldung einer Immobilie oder zur Anzahlung für einen geplanten Immobilienkauf. Andere Möglichkeiten einer Entnahme sind nicht möglich. Es sei, der Verbraucher kündigt seinen bestehenden Riestervertrag. Auf die Nachteile einer Kündigung kommen wir im nächsten Teil der Zusammenfassung zurück.
Zum Ende der Laufzeit steht es dem Anleger frei, ob er die gesamte Vorsorgesumme als Rentenkapital nutzt oder nur 70 Prozent. Bei Renteneintritt wird dem Verbraucher erlaubt, bis zu 30 Prozent seiner Anlagesumme als Kapitalauszahlung zu erhalten. Unabhängig davon, wie er das Kapital verwenden wird. Für das neue Gartenhaus oder ein neues Fahrzeug – die Wahl ist ganz dem Anleger überlassen.
4. Kann der Banksparplan der Riester gekündigt werden?
Ja, eine Kündigung des Vertrages ist jederzeit möglich. Aber speziell bei einer Koppelung an die Riester Rentenversicherung wird dem Verbraucher davon abgeraten. Er erhält eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge, abzüglich der Kosten des Versicherers. Im Anschluss sind die erhaltenen Zulagen zur Riesterrente wieder an den Staat zu erstatten. Die Grundzulage, die erhaltenen Förderungen für die Kinder und die individuelle Steuerersparnis werden dann zurück verlangt. Abhängig von der Länge der Laufzeit können bis zu 40.000 Euro Zulagen und Steuervergünstigungen zurückgefordert werden.
Die klügere und effektivere Variante ist eine Beitragsfreistellung des Riester Rente Banksparplans. Das aktuelle Guthaben wird durch den Verbraucher nicht weiter bedient. Die Zulagenförderung für die Zeit der Beitragsfreistellung wird dann ebenfalls eingestellt. Sollte sich dann im Laufe des Jahres das Einkommen erhöhen und der Verbraucher ist wieder in der Lage, die Prämien zu bezahlen, kann er bei dieser Geldanlage mit einer Einmalzahlung noch die gesamte Förderung für das Jahr beantragen.
5. Die steuerliche Behandlung des Riester Banksparplan
Da der Aufbau der Riesterrente aus unversteuertem Einkommen gebildet wird, unterliegen die Auszahlungen zum Rentenbeginn der individuellen Einkommenssteuer des Verbrauchers. Abhängig von der Einkommenshöhe des Rentners fallen diese unterschiedlich aus. Die erhaltenen Renten sind nicht nur mit dem Ertragsanteil zu versteuern, wie es bei der privaten Altersvorsorge der Fall ist, sondern unterliegen der vollen Versteuerung.
Bei dem angebotenen Wohnriester fällt die Versteuerung etwas komplizierter aus. Die eingezahlten Beiträge bleiben steuerfrei, erst mit Beginn der Rente findet eine Nachversteuerung statt. Die Beiträge und erhaltenen Zulagen werden von einem fiktiven Zins von 2 Prozent auf einem ausgedachten Wohnförderkonto verbucht. Ein Zugriff durch den Sparer ist darauf nicht möglich, da das Vermögen für die Immobilienförderung genutzt wird und real nicht existiert. In der Auszahlungsphase erhält der Anleger einen Bescheid über die Steuerschuld, die sich auf dem imaginären Konto angesammelt hat. Hier kann der Verbraucher mit einer Einmalzahlung einen Rabatt von 30 Prozent erhalten oder seine Steuerschuld in Raten begleichen. Der Steuersatz richtet sich auch hier nach dem individuellen Steuersatz des Rentners.
Fazit: Riester Banksparplan meist kostengünstige Altersvorsorge
Für Personen, die nur noch 10-15 Jahre bis zum Renteneintritt vor sich haben sind die Gewinnerwartungen anhand der aktuellen Situation sehr gering oder kommen fast gar nicht zum Tragen. Kommt es zu einer Zinssteigerung, sind die Umlaufrendite-Sparpläne eine sehr gute Wahl, da die Erhöhungen der Zinsen schnell weitergegeben werden.
Durch den geringen Zinssatz, der aktuell zu erwarten ist, kann diese Form der Altersvorsorge im Gegensatz zu anderen Anlageformen nicht punkten. Die Sicherheit ist bei allen Riestervarianten durch den Gesetzgeber vorgeschrieben und steht zu Beginn des Abschlusses bereits fest. Da man während der Laufzeit zwischen den einzelnen Riester Anlageformen wechseln kann, ist es ein guter Start, um zumindest mit einem Mindesteigenbeitrag die zustehenden Zulagen durch den Staat zu erhalten.