Zum Beginn der Riester Rente steht immer die Frage, welche Art der Riester Rente abgeschlossen werden soll. Der Gesetzgeber sieht unterschiedliche Formen der Altersvorsorge in diesem Bereich vor, die verwendet werden können. Der Versicherte hat hier bei die Wahl und sollte sich vor der Entscheidung eingehend mit dem Thema beschäftigen. Eine Möglichkeit der Altersvorsorge mit der Rieste Rente ist Riester Fondssparplan. Hierbei handelt es sich um einen Fonds aus Aktien, Immobilien & mehr – je nach Risikoklasse. Ein Depot muss hierfür niemand extra eröffnen. Die Riester Fondssparpläne werden durch den Verbraucher immer häufiger als Anlagemöglichkeit verwendet, um für eine sichere Versorgung während der Rentenzeit zu sorgen. Das bekannte klassische Modell befindet sich weiter in der Angebotspalette der Versicherer, ist aber aufgrund der schlechten Zinsentwicklung in den letzten Jahren zu einem Auslaufprodukt geworden. Um dem Kunden größere Chancen für die Entwicklung seiner Investition zu bieten, haben die Unternehmen die Fondsanlage und die Versicherung miteinander gekoppelt. Die Verwaltung des Sparbeitrags erfolgt nicht durch den Versicherer selbst, sondern durch den Investmentfonds.
Das anhaltende Sinken der Renditen ist bedingt durch die niedrigen Zinsen und die gesetzlichen Vorgaben. Auch wird immer wieder über das Unvermögen der Investitionsmanager von Versicherungen berichtet. Mit einem Fondssparplan kann der Verbraucher auf Experten im Bereich der Investitionsentwicklung ausweichen und so auf größere Erträge seiner Geldanlage hoffen. Kenntnisse über die Auswahl von Fonds werden in dieser Anlageform jedoch für nötig erachtet. Wir haben uns intensiv mit den Merkmalen und Besonderheiten des Fondssparplans beschäftigt und wollen diese dem Leser in unserer Zusammenfassung vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Rendite und Sicherheit eines Riester Fondssparplans
- 2 2. Die Kosten eines Riester Fondssparplans
- 3 3. Die richtige Fondsauswahl des Riester Sparplans
- 4 4. Die Verfügbarkeit in der Spar – und Rentenphase
- 5 5. Kann ich einen Riester Fondssparplan einfach kündigen?
- 6 6. Die steuerlichen Aspekte eines Riester Fondssparplans
1. Rendite und Sicherheit eines Riester Fondssparplans
Durch die Bindung an die Riesterrente, die gesetzlichen Vorschriften unterliegt, erhält der Verbraucher vorab eine Beitragsgarantie für die eingezahlten Beiträge inklusive der Zulagen, abzüglich der Kosten des Versicherers. Auf die anfallenden Kosten eines Sparplans kommen wir später zurück. Zusätzlich muss das Unternehmen dem Kunden einen Zinssatz von 1,25 Prozent auf seine garantierte Vorsorgesumme gewährleisten. Mit diesen Vorgaben erhält der Verbraucher bei Abschluss einer Riester Vorsorge bereits eine garantierte Kapitalsumme. Festgeschrieben wird dies in Deutschland durch den Gesetzgeber.
Wird ein Fondssparplan ohne eine Koppelung an die Riesterrente abgeschlossen, erhält der Anleger im Voraus keine Garantiewerte, da diese von den gewählten Fonds und der Entwicklung des Marktes abhängig sind. Das bedeutet im Fall des Riester Fondssparplans, dass zwar die oben angesprochene Beitragsgarantie mit einem Zinssatz von 1,25 geltend ist. Darüber hinaus kann aber keine Mindestverzinsung garantiert werden.
Garantiefonds stellen Alternative dar
Auf dem Markt befinden sich unter anderem auch Garantiefonds, durch die der Verbraucher einen eventuellen Kapitalverlust vermeiden kann. Durch den staatlichen Einfluss und die Verbindung mit der Riesterrente hat der Anleger jedoch vorab bereits eine Garantie auf seine Beiträge zuzüglich des garantierten Zinssatzes. Ein weiterer Punkt sind die anfallenden Kosten im Vertrieb und der Verwaltung von Versicherungsunternehmen. Dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen und sollte bei der Wahl der richtigen Kapitalanlage eingehend berücksichtigt werden. Das garantierte Anlageergebnis bei der Berechnung der Riesterrente kann dadurch bei den Anbietern stark voneinander abweichen. Ein unabhängiger Vergleich ist bei der Anzahl an Anbietern also immer lohnenswert.
2. Die Kosten eines Riester Fondssparplans
Wie bei Versicherungen in anderen Bereichen, zum Beispiel bei einer Unfall- oder KFZ-Versicherung, treten Kosten auf, die durch den Verbraucher gedeckt werden müssen. Bei einem Fondssparplan fallen dementsprechend Depotgebühren, Ausgabeaufschläge und laufende Verwaltungskosten an. Je nach gewähltem Anbieter werden dem Anleger mehr oder weniger hohe Rabatte gewährt. Gerade Online-Anbieter gewähren häufig einen Rabatt von bis zu 5 Prozent. Bares Geld, das für die Altersvorsorge genutzt werden kann. Vor der Fondsauswahl sollte das Factsheet oder der vorhandene Verkaufsprospekt genauer betrachtet werden. Hier sind die anfallenden Kosten für den Verbraucher genau hinterlegt. In diesem Factsheet befinden sich ebenfalls Informationen zu den Handelskosten, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Fonds anfallen.
Die Kosten für einen Fondswechsel innerhalb der Laufzeit sind je nach Anbieter verschieden. Bei einem Fondssparplan fallen bei einem Wechsel erneute Ausgabeaufschläge und Wechselgebühren an. Die Kosten, die bei einem Wechsel auftreten können, schränken unter Umständen die Flexibilität der Anlage ein. Deshalb sollte auch hier im vorab die Kostenstruktur des Produkts und des Unternehmens genauer untersucht werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Einige Anbieter bieten kostenlose Wechsel an – diese sind in der Regel allerdings in der Anzahl jährlich beschränkt. Aber auch hier kann so der eine oder andere Euro gespart werden, der anderweitig investiert werden kann.
Angebote bei diversen Versicherern einholen
Die beste Möglichkeit sich einen Überblick zu verschaffen, ist das Einholen von Angeboten bei diversen Versicherern – mit dem Vergleich auf unserer Seite geht das am schnellsten und besten. Je geringer die Leistung zum Rentenbeginn bei einer bestimmten Laufzeit ausfällt, desto höher ist der Kostenanteil des Unternehmens. Die Kosten ergeben sich aus dem Unterschied der Einzahlungen und der Ablaufleistung bei einer theoretischen Rendite von 0 Prozent. Speziell die Direktversicherungen punkten mit geringeren Kosten und höheren Ablaufleistungen.
3. Die richtige Fondsauswahl des Riester Sparplans
Je nachdem wo der Fonds erworben wird, steht dem Verbraucher eine sehr große Auswahl von Produkten zur Verfügung. Auf dem Markt befinden sich über 8.000 Fonds, auf die zugegriffen werden kann. Es sollten ausreichend breit gestreute Fonds – auch Basisinvestments genannt – verschiedener Fondsanbieter vorhanden sein. Die Entscheidung für die Auswahl liegt nun beim Anleger selbst.
Für unerfahrene Anleger kann auf Wunsch das Versicherungsunternehmen die Auswahl der Fonds vornehmen. Nach der Einschätzung des Risikotyps eines Verbrauchers findet die Anlage in bestimmten Fonds statt, die dem individuellen Sicherheitsbedürfnis entsprechen. Die Fonds sollten im sorgfältig ausgewählt werden, da bei einem potenziellen Wechsel die bereits erwähnten Kosten auftreten und das vorhandene Altersvorsorgekapital schmälern können.
4. Die Verfügbarkeit in der Spar – und Rentenphase
Während der Vertragslaufzeit hat der Anleger die Möglichkeit Kapital aus der Vorsorgesumme zu entnehmen. In einem üblichen Fondssparplan ist dies jederzeit möglich. Unter der Voraussetzung, dass ein Mindestguthaben vorhanden bleibt. Da es sich jedoch um eine geförderte Riesterrente handelt, sind Entnahmen nur im Bereich des Wohnriesters möglich. Diese sogenannte Eigenheimrente kann für den Kauf oder die Entschuldung einer eigenen Immobilie verwendet werden. Das kann jedoch nur unter folgenden Bedingungen geschehen:
- Selbstnutzung des Hauses oder der Eigentumswohnung
- Darlehenstilgung bis Ende des 67. Lebensjahres – ansonsten entfallen die erhaltenen Zulagen
- Nachbesteuerung im Rentenalter – während der Sparphase Steuervergünstigungen
- Nutzung zur Finanzierung für Umbaumaßnahmen
Zu Beginn der Rentenphase hat der Anleger die Wahl, ob das gesamte Vorsorgekapital als Grundlage für die künftigen Rentenzahlungen dienen soll oder nicht. Bis zu 30 Prozent des vorhandenen Vermögens können als Kapitalauszahlung entgegen genommen werden. Die restlichen 70 Prozent dienen der Verrentung und so den monatlichen Rentenleistungen, die dem Verbraucher zur Verfügung stehen.
5. Kann ich einen Riester Fondssparplan einfach kündigen?
Ja, eine Kündigung des Vertrages ist jederzeit möglich. Der aktuelle Wert der Fondsanteile wird dem Verbraucher bei einer Kündigung gutgeschrieben. Da es sich um eine Koppelung mit der staatlich geförderten Riesterrente handelt, ist Folgendes zu beachten. Bei einer Aufhebung des Vertrages innerhalb der vereinbarten Laufzeit hat der Anleger die gesamten erhaltenen Zulagen und die eventuellen steuerlichen Einsparungen an den Staat zu erstatten.
Bei einer hohen Förderquote, die abhängig vom Einkommen und der Anzahl der Kinder ist, kann der Rückerstattungsbetrag 30-40 Prozent des vorhandenen Kapitals betragen. Eine Kündigung ist also keine auszusprechende Empfehlung für den Verbraucher. Eine einfachere und bessere Variante, in der die erhaltenen Zulagen erhalten bleiben, ist eine Beitragsfreistellung. Das Vermögen wird zwar durch den garantierten Zins weiterhin bedient, jedoch müssen wieder die Kosten des Versicherers betrachtet werden. Sinkt durch eine längerfristige Freistellung das vorhandene Vorsorgevermögen, ist das auf die hohen Kosten der Unternehmen zurückzuführen.
6. Die steuerlichen Aspekte eines Riester Fondssparplans
Da dem Verbraucher während der Laufzeit seiner Riesterrente, Zulagen und Steuervorteile gewährt werden, ist es während der Rentenphase die Aufgabe des Staates, diese in irgendeiner Art und Weise zurückzufordern. Das bringt uns zu der kompletten Nachversteuerung der Kapital – und Rentenzahlung aus der Riesterrente, die den Anleger bei Renteneintritt erwarten. Die Versteuerung richtet sich nach dem individuellen Steuersatz des Verbrauchers. Die gesamten Erträge, die mit den eigenen Beiträgen und den Zulagen erwirtschaftet wurden, unterliegen nicht der Abgeltungssteuer von 25 Prozent, sondern ebenfalls dem individuellen Steuersatz des Verbrauchers.
Fazit: Augen auf bei Fondssparplan-Wahl
Bei dieser Anlage ist es wichtig, die richtigen Fonds zu wählen oder die korrekte Auswahl dem Versicherer, nach der Wahl des individuellen Risikos, zu überlassen. Der Sparer darf sich nach der Anlage von der Fluktuation der Börsenentwicklung nicht beeinflussen lassen und keine emotionalen Entscheidungen treffen. Man sollte durchgehend in die gleichen Fonds investieren und ein Wechsel der Fonds nur in einem sehr geringen Umfang vornehmen.
Ebenfalls entscheidend für die Entwicklung des Vermögens sind die auftretenden Kosten des Versicherers. Eine Verrentung des Kapitals ist nur für die eingezahlten Beiträge und die Zulagen garantiert. Eine höhere Rentenzahlung kann mit den sehr hohen Renditechancen erwartet werden, aber eine Garantie dafür erhält der Verbraucher nicht.